Mit Einsetzen einer Narkose hört auch die Atmung auf. Nachdem der Patienten eingeschlafen ist, beginnt sofort die künstliche Beatmung über eine Gesichtsmaske. Bei sehr kurzen Eingriffen reicht dies als Atemhilfe aus, bei längeren Operationen wird über den Mund ein Beatmungsschlauch eingeführt, der den Eingang zur Luftröhre abdichtet (Larynxmaske) und die Atemluft in die Luftröhre leitet.
Im Aufklärungsgespräch besprechen wir darüber, welche Möglichkeiten am besten in Frage kommt.
Beatmung über einen Beatmungsschlauch
Bei Herzoperationen kann die Beatmung nur über einen Beatmungsschlauch (Tubus) sichergestellt werden, der unter Sicht in die Luftröhre eingeführt wird. Dieser Vorgang der Intubation kann unter besonderen Bedingungen erheblich erschwert sein, zum Beispiel bei eingeschränkter Beweglichkeit der Halswirbelsäule, einer eingeschränkten Mundöffnung, Voroperationen am Kiefer oder am Hals u.a. Wir fragen daher im Fragebogen und im Aufklärungsgespräch gezielt, ob von früheren Narkosen solche Probleme bekannt sind. Auf alle Fälle sind wir auf schwierige Situation vorbereitet und halten verschiedene spezielle Hilfsmittel zur schnellen und komplikationslosen Intubation bereit.
Modernste Narkosebeatmungsgeräte
Zur Beatmung steht uns an allen Arbeitsplätzen ein modernes Narkosebeatmungsgerät zur Verfügung, das eine individuelle Einstellung der Beatmung auch bei komplexen Lungenfunktionsstörungen und schwierigen Beatmungssituationen erlaubt und alle Parameter der Gerätefunktion, aber auch die Reaktionen der Lunge überwacht. Bei einem Verlassen der gewünschten Werte wird sofort nach Ursachen gesucht und entsprechend reagiert. Hier kann praktisch nichts übersehen werden, das intelligente Beatmungsgerät alarmiert uns zusätzlich automatisch und weist auf eine eventuelle Störung hin.
Bei bestimmten Indikationen kann die Zufuhr von speziellen Medikamenten in die Beatmungsluft indiziert sein. Dies ist vor allem bei einem Bluthochdruck im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie) und bei Störungen der Funktion des rechten Herzen notwendig. Mit einem Ultraschallvernebler werden dann flüssige Medikamente im Beatmungskreislauf des Narkosegerätes vernebelt oder das Gas Stickstoffoxid dem Beatmungsgas zugemischt. Dafür stehen extra Beatmungsgeräte zur Verfügung, die nur bei diesen Indikationen eingesetzt werden.
Spezielle Systeme bei uns im Einsatz:
VivaSight Doppelumentubus
Der VS Doppelumentubus besitz eine integrierte LED Optik im trachealen Schenkel des Tubus. Ein externer Monitor liefert das Bild. Somit ist während der Intubation die Tubuslage nachvollziehbar und eine korrekte Lage wird sofort verifiziert. Während der Operation kann die korrekte Tubuslage jederzeit jederzeit überprüft bzw. gesichert werden.
Der VS Dopellumentubus ist unser Standardtubus für die "Einlungenbeatmung"
VivaSight Trachealtubus
Für besondere Fälle ist das System auch als einlumiger Trachealtubus mit LED Optik an der Tubusspitze verfügbar. Dieses System wird v.a. eingesetzt wenn die Intubation mit einem Doppellumentubus nicht möglich ist und die Lungenisolation über die Positionierung eines Bronchusblockers erfolgen muss. Hierfür stehen verschieden Systeme wie der Arndt Blocker, der Cohen Blocker bzw. ein vorgebogenes System der Fa. VivaSight zur Verfügung.
Sollte eine Lungenisolation über eine Trachealkanüle mittels Bronchusblocker erfolgen, stehen "Bronchoskope" mit LED Technik und separaten Monitor zur Verfügung.