Herzoperationen lösen bei den Betroffenen häufig Unbehagen oder Ängste aus. Diese Reaktionen sind natürlich und verständlich. Wir wollen Ihnen hier ein paar Anregungen und Hinweise geben, wie Sie mit dieser Situation besser umgehen können.
Sorgen Sie für Ihr Wohlgefühl
Treten Sie die Anreise gut ausgeschlafen an, das entspannt den Körper. Wenn Sie nicht schlafen können, kämpfen Sie nicht dagegen an, ruhen Sie sich stattdessen aus.
Ein leichtes Essen vor der Abreise beruhigt Nerven und Magen. Vermeiden Sie alkoholische Getränke und starken Kaffee, die zu sehr aufregen.
Nehmen Sie wichtige Dinge zur Erinnerung mit wie Familienfotos, einen Talisman, eine Zeichnung Ihrer Kinder oder Enkel. Das sorgt für angenehme Gedanken und Gefühle.
An die Zukunft denken
Sorgenvolle Gedanken vor einem Klinikaufenthalt sind leichter auszuhalten, wenn Sie sich Ihren hoffnungsvollen Zukunftsplänen hingeben und damit auch Ihre Familie und Ihre Freunde einbeziehen. Der Blick über die momentane Situation hinaus mildert das Gefühl des Unbehagens. Wenn Sie ein Tagebuch führen, sollten Sie darin Ihre Pläne für die Zeit nach der Operation eintragen und damit weiter ausgestalten.
Die Ablenkung
Ein tragbarer CD- oder MP3-Player mit Ihrer Lieblingsmusik oder mit einem Hörbuch tragen zur Ablenkung bei und verbinden Sie mit den aufbauenden und bleibenden Momenten des Lebens. Eine entspannende Lektüre und auch Gespräche mit der Familie und/oder mit Freunden können wichtige Lebensanker sein und Ihre Zuversichten stärken. Sie sollten auch daran denken, dass medizinische Eingriffe im Laufe der Jahre sehr viel risikoärmer geworden sind.
Das Gespräch
Befürchtungen oder Ängste auszusprechen helfen, mit ihnen besser umzugehen. Überwinden Sie Ihre Scheu und sprechen Sie darüber mit dem aufnehmenden Arzt/der Ärztin. Das Klinikpersonal bietet Ihnen eine hilfreiche Unterstützung an. Sie können auch ein Gespräch mit einer Klinik-Psychologin in Anspruch nehmen und mit ihr gezielt nach Lösungen für Ihre Situation suchen.
Beruhigungsmedikamente
Nehmen Sie vor Ihrem Klinikaufenthalt keine Beruhigungs- oder angstlösende Medikamente ein. Wir verordnen Ihnen, wenn es medizinisch angezeigt erscheint, die passenden Medikamente zur Narkose, zur Operation und zur Genesung.
Atemübung
Die Konzentration auf den Atemrhythmus hilft ebenfalls, sich zu beruhigen und zu entspannen. Wir empfehlen folgende Übung:
Atmen Sie langsam tief ein und tief aus.
Dabei konzentriert Sie sich auf den Luftstrom, der durch die Nase ein- und ausströmt und dann über den Oberkörper in den Bauchraum fließt. Die Konzentration auf den Atemvorgang fällt leichter, wenn Sie dabei die Augen schließen. Störende Gedanken können sie verdrängen, wenn Sie jeden Atemzug zählen.
Progressive Entspannung
Suchen Sie sich eine bequeme Sitz- oder Liegeposition für Ihre Entspannungsübungen. Ballen Sie die Hände zu Fäusten und winkeln Sie die Arme an, um die Muskeln in Unter- und Oberarm anzuspannen. Die Spannung halten Sie für einige Sekunden, erleben Sie danach bewusst das wohltuende Gefühl der Entspannung. Diese Phase sollte deutlich länger andauern als die der Anspannung. Diese Übung übertragen Sie auch auf die Bauchmuskulatur, indem sie den Bauch einziehen oder herausstrecken, und ebenfalls auf die Bein- und Gesäßmuskulatur, die Sie wechselweise an- und entspannen. Achten Sie bei allen Übungen immer bewusst auf den Unterschied zwischen An- und Entspannung in den Muskeln. Atmen Sie dabei gleichmäßig. Diese Übungen wirken beruhigend und entlastend, sie können unbemerkt von den meisten Mitpatienten durchgeführt werden und wirken daher nicht störend.
Die Ihnen hier vorgestellten Übungen haben sich als entlastende Methoden zur Bewältigung von Ängsten und Gefühlen des Unbehagens vor einer Operation bewährt. Sie werden auch Ihnen helfen.