Laserchirurgische Verfahren finden seit gut 50 Jahren in vielen medizinischen Fachbereichen Anwendung. In der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des Herz- und Diabeteszentrum NRW kommt der Laser vor allem bei Operationen an der Lunge und in der Rhythmuschirurgie zum Einsatz. Dank des Laserskalpells kann der Chirurg sehr präzise arbeiten und dadurch viel gesundes Gewebe erhalten.
Dies wird bei Tumoroperationen benötigt, bei denen auch ein speziell für Operationen an der Lunge entwickeltes Lasergerät angewendet wird, die Oberarzt Dr. André Renner im Thoraxzentrum des HDZ NRW durchführt. Die Verwendung dieses Lasers ermöglicht ein berührungsfreies Schneiden, bei dem gleichzeitig das Lungengewebe luft- und blutdicht "verschweißt" wird. Somit ist es möglich, den Tumor in allen Bereichen der Lunge vollständig zu entfernen und gleichzeitig viel gesundes Lungengewebe zu erhalten. Dadurch ist ein besonders schonendes und blutungsarmes Operieren an der Lunge möglich.
Zum Einsatz kommt der Laser hauptsächlich bei der Entfernung von Lungenmetastasen (Tumorabsiedelungen in der Lunge). Hierbei handelt es sich vor allem um Tumore der Brust, des Darms, der Niere, der Harnblase, der Schilddrüse und der Haut. Insbesondere Patienten mit einer Vielzahl von Metastasen in der Lunge, die häufig als nicht operabel eingestuft werden, können mit dem Laser sinnvoll mit nachweislich besserer Überlebenschance behandelt werden. Auch bei wiederholtem Auftreten von Lungenmetastasen sind mehrfache Nachoperationen möglich. Laseroperationen an der Lunge dauern durchschnittlich anderthalb bis zwei Stunden. Sie führen zu einer schnelleren Erholungsphase nach der OP, zu kürzeren stationären Krankenhausaufenthalten und damit verbunden zu einer höheren Lebensqualität von Tumorpatienten. Die Operationsmethode ist in ausgewählten Fällen auch minimal-invasiv durchzuführen.
Wie funktionieren Laserstrahlen?
Die Laser-Medizintechnik arbeitet mit starken Lichtstrahlen, die durch elektrische Stimulation eines bestimmtes Stoffes erzeugt werden. Die Kombination aus der Stärke eines Lichtstrahls und der Fähigkeit, diesen auf eine kleine Fläche zu konzentrieren, verhilft Lasern zu ihrem nützlichen Einsatz in der Medizin. So können sie krankes Gewebe zerschneiden oder zerstören, krankhafte Veränderungen wie Tumoren schrumpfen oder verkleinern sowie mittels Hitzestrahlung Gewebe verdampfen oder verbrennen, vor allem aber auch Blutgefäße verschließen. Einerseits sind Laser stark genug, um Diamanten zu zerschneiden. Andererseits sind sie geeignet, um empfindlichste Gefäßoberflächen zu modellieren.