Bei Patienten mit Herzschwäche kann es im Verlauf zu Störungen und Blockaden im Reizleitungssystem des Herzens kommen. Der so genannte Linksschenkelblock zählt zu den häufigsten Störungen, die in diesem Zusammenhang auftreten. Hierbei kommt es zu einer zeitlich verzögerten Herzaktion (Kontraktion) der linken Herzkammer im Vergleich zu der rechten Herzkammer (sog. Asynchronie). Diese Asynchronie zwischen den beiden Kammeranteilen führt dazu, dass ein Teil des Blutes nicht effektiv ausgeworfen wird, sondern zwischen den beiden Herzkammern "pendelt".

Funktion eines Resynchronisationsschrittmachers
Ziel der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) ist es, einen gleichmäßigen Kontraktionsablauf der beiden Herzkammern wiederherzustellen. Hierfür wird sowohl die rechte, als auch die linke Herzkammer mit einem Schrittmacherkabel versorgt. Durch gleichzeitige Stimulation beider Herzkammern kann nun eine synchrone Herzaktion wiederhergestellt werden ("Resynchronisation").

Die Resynchronisationstherapie verbessert die Belastbarkeit und kann längerfristig die Pumpleistung stärken. Sofern ein Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen besteht, kann das CRT-System auch mit einer zusätzlichen Defibrillatorfunktion ausgestattet werden. Ein bestehendes Schrittmacher- oder Defibrillatorsystem kann zu einem CRT-System "aufgerüstet" werden, falls die klinische Indikation hierfür besteht.

Implantation eines WiSE-CRT Systems

Implantation eines kabellosen Resynchronisationsschrittmacher (WiSE-CRT)
Da eine konventionelle Implantation eines Resynchronisationsschrittmachers über eine Herzvene nicht immer möglich ist, ist eine alternative Implantationsmethode notwendig. Neben einem klassichen operativen Eingriff gibt es seit kurzem eine kabellose Alternative, bei der die Elektrode direkt in die linke Herzkammer eingesetzt wird. Voraussetzung für das System ist jedoch ein bereits bestehendes implantiertes Schrittmacher- oder ICD-Gerät.

Das neue System besteht aus einem Transmitter mit Batterie und einer wenige Millimeter langen Elektrode. Die Implantation erfolgt in zwei Schritten: Zunächst werden Transmitter und Batterie im Brustwandbereich in Herzhöhe implantiert, anschließend wird die Elektrode in einem zweiten Schritt mittels eines Kathetersystems über die Leiste in die linke Herzkammer implantiert. Der Transmitter kann nun die Aktion des bestehenden Herzschrittmachers oder ICD-Systems erkennen und mittels Ultraschall die implantierte Elektrode zeitgleich aktivieren. Hierdurch werden beide Herzkammern miteinander synchronisiert. Das WiSE-CRT System kommt aktuell im Rahmen klinischer Studien zum Einsatz.

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