Bad Oeynhausen,
Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, betreibt seit langem eine etablierte Hochdurchsatztestung im PCR-Bereich und eins der größten vollautomatisierten 24-Stunden-Laborsysteme seiner Art. Wie leistungsfähig das Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Cornelius Knabbe tatsächlich ist, zeigt sich in Notfällen und Corona-Krisensituationen, wenn zusätzliche Ergebnisse sehr schnell oder in großer Zahl vorliegen müssen. So unterstützte das HDZ-Labor im Zuge der Pandemiesituation im Landkreis Gütersloh die Bezirksregierung Detmold und testete Mitarbeiter, Bewohner und Nutzer von rund 200 Pflegeheimen und Wohngruppen auf das SARS-CoV-2-Virus. So konnte innerhalb kürzester Zeit die Infektionslage im Kreisgebiet nach Auftreten des Corona-Hotspots zügig und genau eingeschätzt werden.
Dafür wurden vom Institut kurzfristig über 10.000 Probeentnahme-Sets in Form von PCR-Abstrichtests vorbereitet und verteilt, damit umgehend die ersten Ergebnisse vorliegen konnten. „Der Einsatz und die Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter war beeindruckend“, lobt Knabbe. „Im Normalbetrieb können derzeit täglich, ohne Einschränkung der breit gefächerten PCR-Analytik für das HDZ sowie für externe Partner, rund 1.500 SARS-CoV-2 Analyseergebnisse geliefert werden. In den drei Wochen der Testungen für die Pflegeheime hat unser Team, je nach Probenrückläufen, fast die doppelte Arbeit geleistet – bis zu 2.500 Analysen pro Tag, ohne, dass es zu einer Verzögerung der anderen Leistungen kam. Auch die bis zu 2.000 Spendenuntersuchungen pro Tag für unseren Blutspendedienst liefen reibungslos.“
Als erstes wurden die Mitarbeiter der Pflegeheime und im Anschluss auch die der teilstationären Heime und Wohngruppen im ganzen Gütersloher Kreisgebiet über den Arbeiter-Samariter-Bund OWL (ASB) mit den vorbereiteten Sets zur Selbsttestung versorgt. Auch das nachfolgende Abstreichen der Bewohner übernahm dann der ASB und schickte dazu mobile Einsatzteams auf den Weg. „Die Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariter-Bund OWL hat reibungslos funktioniert. Für den Erfolg solch kurzfristiger Einsätze in einer Notsituation ist es unerlässlich, auf zuverlässige und kompetente Partner zurückgreifen zu können“, bedankt sich Knabbe beim ASB.
Zu Beginn des Einsatzes erfolgte die Erfassung der Patientendaten und die Kennzeichnung der Proben noch händisch und mit großem Aufwand. Eine große Erleichterung waren deshalb die speziellen mobilen Datenerfassungssysteme der Firma NEXUS / SWISSLAB. Welche in handlichen Koffern untergebracht und so zum jeweiligen Einsatzort mitgenommen werden konnten. Ausgestattet mit einem Scanner für die Gesundheitskarte und einem mobilen Etikettendrucker, konnte jede Probe direkt vor Ort gekennzeichnet werden. Sämtliche Patientendaten wurden mittels Barcodes digitalisiert, im Labor verarbeitet und konnten jederzeit sicher zugeordnet werden. Dank dieses effizienten Datenmanagements, entfiel das umständliche händische Ausfüllen von Formularen und gleichzeitig verbesserte sich die Datenqualität. „Sobald die Proben bei unserem Bereitschaftsdienst im Labor ankamen, lag dann das Testergebnis meist innerhalb von vier bis fünf Stunden, spätestens jedoch am Folgetag, vor und das Ergebnis wurde dann über eine App mitgeteilt“, erläuterte Dr. Dennis Hinse, Leiter der Labor-EDV im Institut.
Von den rund 10.000 Testergebnissen war nur ein einziges positiv. Professor Knabbe betont, dass sich der Einsatz gelohnt hat: „Für den Infektionsschutz sind schnelle und vor allem sichere Erkenntnisse über das Geschehen unerlässlich. Es ist beruhigend zu wissen, wie schnell und zuverlässig unser Labor für ein solchen Einsatz bereit ist.“
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