Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie / Angiologie

Neue Erkenntnisse: Matterhorn-Studie vergleicht Transkatheter­ Mitralklappenreparaturen mit herzchirurgischen Operationen

Eine Erweiterung der linken Herzkammer, unter der Patienten mit ausgeprägter Herzschwäche häufig leiden, kann zu einer Undichtigkeit der Mitralklappensegel führen. Aufgrund einer solchen sekundären Mitralklappeninsuffizienz fließt das Blut in den linken Vorhof zurück. Der geschwächte Herzmuskel wird dadurch zusätzlich belastet. ,,Die nachlassende Pumpleistung des Herzens kann dann lebensbedrohlich werden", erläutert Professor Dr. Volker Rudolph, Direktor der Klinik für Allgemeine und lnterventionelle Kardiologie/Angiologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. ,,Betroffene leiden unter Luftnot, Leistungsabfall und schneller Ermüdbarkeit."

Seit Jahren stehen den Herzspezialisten zwei Therapieformen zur Behandlung der sekundären Mitralklappeninsuffizienz zur Verfügung, die mit guten Ergebnissen sicherstellen, dass die intakten Klappensegel wieder dicht schließen. Beide werden im HDZ NRW mit großer Routine durchgeführt. Das eine Verfahren ist eine herzchirurgische Operation, welche den Durchmesser der erweiterten Herzklappe korrigiert, so dass die intakten Klappensegel sich wieder korrekt zusammenfügen. Das andere Verfahren mit Einsatz eines Kathetersystems verbindet die beiden Mitralklappensegel oberhalb der undichten Stelle miteinander, um den Rückfluss zu verhindern oder zu verringern. Das jüngere Katheterverfahren empfiehlt sich laut Leitlinien der Europäischen Fachgesellschaft für Kardiologie (ESC) bisher für Patienten, die als inoperabel gelten oder für die eine Herzoperation mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine ein zu großes Risiko bedeuten würde.

Hinweise darauf, dass die Katheter-Reparatur (auch: transkatheterale Edge-to-Edge-Reparatur) genauso wirksam ist wie ein herzchirurgisches Verfahren, wurden jetzt mit der im New England Journal veröffentlichten, groß angelegten und erstmals randomisierten MATTERHORN-Studie bestätigt. Studienleiter Prof. Dr. Volker Rudolph hat die Ergebnisse Ende August erstmals in einer Hotline-Sitzung auf dem Kongress der Europäischen Fachgesellschaft für Kardiologie in London vorgestellt: ,,An unserer Studie waren 16 deutsche Herzzentren mit insgesamt 210 Patientinnen und Patienten mit sekundärer Mitralklappeninsuffizienz im Durchschnittsalter von 70,5 Jahren beteiligt. Wir konnten nachweisen, dass beide Methoden gut funktionieren - wobei wir für die Katheterreparatur Vorteile bezüglich der Sicherheit gesehen haben".

Die innerhalb der randomisierten, kontrollierten Studie beobachteten Patienten befanden sich im mittleren bis hohen Schweregrad ihrer Erkrankung (Herzinsuffizienz NYHA Stadium 2). Nach Zufallsprinzip wurden sie im Verhältnis 1:1 einer Kathetertherapie oder chirurgischen Mitralklappentherapie zugeordnet. In der chirurgischen Gruppe unterzogen sich 72 Prozent einer Mitralklappenreparatur und 28 Prozent einem Mitralklappenersatz. Im Vergleich der Therapieergebnisse beider Gruppen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede.

„Betroffenen Herzpatienten empfehlen wir, sich eingehend über die jeweiligen individuellen Vorteile und Risiken der geeigneten Therapieverfahren zu informieren", empfiehlt Professor Rudolph. ,,In großen Zentren stehen den Patienten speziell auf Herzklappenerkrankungen ausgerichtete, erfahrene Herzteams, bestehend aus Kardiologen und Herzchirurgen, beratend zur Seite, um gemeinsam unter Einbeziehung weiterer Fachbereiche eine maßgeschneiderte Therapieempfehlung für den individuellen Herzpatienten auszusprechen."

Quelle:
Transcatheter Repair versus Mitral-Valve Surgery for Secondary Mitra/ Regurgitation
Authors: Stephan Baldus MD, Torsten Doenst MD, Roman Pfister MD, Jan Gummert MD, Mirjam Kessler MD, Peter Boekstegers MD. Edith Lubos MD, Jörg Schröder, MD, Holger Thiele MD, Thomas Walther MD, Malte Keim MD, Jörg Hausleiter MD, Ingo Eitel MD, Ulrich Fischer-Rasokat MD, Alexander Bufe MD, Alexander Schmeisser MD, Hüseyin tnce MD, Philipp Lurz MD, Ralph Stephan von Bardeleben MD, Christian Hagl MD, Thilo Noack MD,Sebastian Reith MD, Harald Beucher MD, Hermann Reichenspurner MD, Wolfgang Rottbauer MD, P. Christian Schulze MD, Wiebke Müller M.Sc., Julia Frank M.Sc., Martin Hellmich, PhD, Thorsten Wahlers MD and Volker Rudolph MD for the MATTERHORN lnvestigators.
Published August 31, 2024: DOI: 10.1056/NEJMoa2408739


Weitere Informationen:

Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum Medizinische Fakultät OWL (Universität Bielefeld) Unternehmenskommunikation
Leitung: Anna Reiss, Pressesprecherin
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
Fax 05731 97-2028
E-Mail: info@@hdz-nrw.de
www.hdz-nrw.de

Prof. Dr. Volker Rudolph leitet die Klinik für Allgemeine und lnterventionelle Kardiologie/Angiologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen (Foto: P. Hübbe).

Informationsdienst Wissenschaft

Datenschutz-Einstellungen:
Individuelle Datenschutz-Einstellungen
Funktional
Diese Cookies helfen dabei, unsere Webseite nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriffe auf sichere Bereiche ermöglichen. Unsere Webseite kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren.
Cookie Consent Management
Anbieter

Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum

Datenverarbeitungszwecke

Dient zur Speicherung der Cookie Consent Vereinbarung - welche Cookies gesetzt werden dürfen.

Rechtsgrundlage

Die Datenverarbeitung erfolgt auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen des Art. 6 Abs.1 lit. f (berechtigtes Interesse) der EU-Datenschutzgrundverordnung.

Ort der Verarbeitung

Deutschland, Europäische Union

Eingesetzte Technologien zur Datenspeicherung auf dem Gerät des Besuchers

Cookies (Name: cc, Gültigkeit: 1 Jahr)

Datenzugriff durch oder -weitergabe an Dritte

Nein

Transfer in Drittländer

Nein

Weitere Informationen
Zur Datenschutzerklärung
etracker Analytics (Cookieloser-Modus)
Unternehmen, das die Daten verarbeitet:

etracker GmbH
Erste Brunnenstraße 1, 20459 Hamburg, Deutschland

Datenverarbeitungszwecke

Web-Analyse zur Verbesserung unserer Webseite

Eingesetzte Technologien zur Datenspeicherung auf dem Gerät des Besuchers

- Cookies
- Local Storage
- Gültigkeit bis zu 2 Jahre

Verarbeitete Daten

- IP-Adresse (anonymisiert)
- Browserinformationen (Referrer URL, Browser, Betriebssystem, Geräteinformationen, Datum und Uhrzeit und/oder Webseiten-Inhalt)
- Nutzungsdaten (Ansichten, Scrolling, Klicks)

Rechtsgrundlage

Die Datenverarbeitung erfolgt auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen des Art. 6 Abs. 1 lit. a) DSGVO bzw. § 25 Abs. 1 S. 1 TDDDG.

Ort der Verarbeitung

Deutschland, Europäische Union

Datenzugriff durch oder -weitergabe an Dritte

Nein

Transfer in Drittländer

Nein

Weitere Informationen und Widerspruchsmöglichkeit
Zur Datenschutzerklärung
Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt werden. Mit diesen Informationen können wir unser Angebot laufend verbessern.
Unternehmen, das die Daten verarbeitet:

etracker GmbH
Erste Brunnenstraße 1, 20459 Hamburg, Deutschland

Datenverarbeitungszwecke

Web-Analyse zur Verbesserung unserer Webseite

Eingesetzte Technologien zur Datenspeicherung auf dem Gerät des Besuchers

- Cookies
- Local Storage
- Gültigkeit bis zu 2 Jahre

Verarbeitete Daten

- IP-Adresse (anonymisiert)
- Browserinformationen (Referrer URL, Browser, Betriebssystem, Geräteinformationen, Datum und Uhrzeit und/oder Webseiten-Inhalt)
- Nutzungsdaten (Ansichten, Scrolling, Klicks)

Rechtsgrundlage

Die Datenverarbeitung erfolgt auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen des Art. 6 Abs.1 lit. f (berechtigtes Interesse) der EU-Datenschutzgrundverordnung.

Ort der Verarbeitung

Deutschland, Europäische Union

Datenzugriff durch oder -weitergabe an Dritte

Nein

Transfer in Drittländer

Nein

Weitere Informationen und Widerspruchsmöglichkeit
Zur Datenschutzerklärung