Herz- und Diabeteszentrum NRW

Mehr Sicherheit in der Arzneimitteltherapie

HDZ NRW etabliert mit „Unit Dose“ jetzt modernste Technik zur Medikamentenversorgung

Die Unit-Dose-Herstellung der Zentralapotheke am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist der erste große Baustein verschiedener Digitalisierungvorhaben, die im Sinne des Krankenhauszukunftsgesetzes am Bad Oeynhausener Spezialklinikum bis Ende 2024 umgesetzt werden. Von dieser neuen automatisierten Medikamentenversorgung profitieren vor allem die Patienten und das Pflegepersonal. Die Innovation wurde über ein Jahr lang sorgfältig vorbereitet.

„Die Maschine verpackt lückenlos, detailliert und zuverlässig für jeden Patienten zu jedem Einnahmezeitpunkt die genau für ihn richtigen Medikamente – insgesamt etwa 4.000 Stück am Tag“, sagt Anke Möller, Leiterin der Apotheke am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. Bisher einmalig ist diese Form der sogenannten Unit-Dose-Versorgung in Ostwestfalen-Lippe aufgrund eines optischen Kontrollgeräts, mit dem Mensch und Maschine gemeinsam einen zusätzlichen Sicherheitscheck ausführen.

Auf den Pflegestationen im HDZ NRW sehen sich vier Apothekerinnen und Apotheker die ärztliche Verordnung der Medikamente an. Wenn zum Beispiel die Medikamente untereinander Wechselwirkungen aufweisen oder die Arzneimitteltherapie im Abgleich mit den Diagnosen optimiert werden kann, besprechen sie dies unter Berücksichtigung aktueller Laborwerte der Patienten mit den Ärztinnen und Ärzten. Die Daten werden anschließend aus der digitalen Patientenakte für den computergesteuerten Automaten freigegeben. Gibt das System grünes Licht und die Medikamentenzuordnung stimmt, startet die Anlage die einzelnen Packaufträge zur hygienischen Verblisterung der Tabletten. „Das erspart unseren Pflegekräften die früher übliche Sortierung per Hand und im Vier-Augen-Prinzip. Hier ist Unit Dose so enorm schnell und präzise im Einsatz, dass die ohnehin schon sehr hohe Patientensicherheit im HDZ noch weiter gesteigert werden kann.“

Bevor die Tütchen die Apotheke verlassen, scannt ein Kontrollgerät die darin enthaltenen Arzneimittel und gleicht Form, Größe und Farbe mit einer hinterlegten Datenbank ab. Jede Abweichung bei dieser Identitätskontrolle wird durch pharmazeutisches Fachpersonal begutachtet und, wenn notwendig, korrigiert.

In den kleinen Blistertüten, die jeder Patient auf seiner Station erhält, befinden sich seine verordneten Tabletten. Persönliche Angaben wie Name, Geburtsdatum, Krankenhaus, Station, Zimmer und die genaue Bezeichnung der Medikamente können darauf abgelesen werden. Über einen kleinen QR-Code-Aufdruck können Hinweise zum jeweiligen Arzneimittel im Beipackzettel mit dem Smartphone digital abgelesen werden.

Wochentags erhalten die Pflegestationen im HDZ NRW zwei Mal täglich die ihnen zugeordneten Blistertütchen. Samstags erfolgt die Ausgabe für das Wochenende. Das Pflegepersonal auf der Station überprüft dann nochmals jede einzelne Medikamentenzuteilung vorab darauf, ob es sich um den richtigen Patienten, das richtige Arzneimittel, die richtige Dosierung, Verabreichungsform und den richtigen Einnahmezeitpunkt handelt. Anschließend wird die Einnahme überprüft und in der digitalen Patientenakte dokumentiert. Diese sechsmalige Prüfung auf Richtigkeit bezeichnet man als 6-R-Regel. Dank der jetzt vom Automaten vorbereiteten beschrifteten Einzelverpackungen ist auch diese standardmäßige Überprüfung sicherer und einfacher geworden.

„Unsere neue digitale Unterstützung in der Medikamentenversorgung steigert die Arzneimitteltherapiesicherheit, entlastet die Pflegekräfte und macht damit auch den Pflegeberuf attraktiver“, fasst Anke Möller die Vorteile der Unit-Dose-Versorgung im HDZ NRW zusammen, die bis Ende September auf allen Normalstationen des Klinikums etabliert sein wird. Nicht zu vergessen sei auch der ökologische Aspekt des Projekts: Weil der Automat mit Tabletten-Schüttware arbeitet, spart man bereits jetzt im HDZ NRW trotz des zusätzlichen Folienmaterials erhebliche Mengen von Verpackungsmüll ein.


Hintergrundinformation: Zukunftsweisende Technik

Mit „Unit Dose“ wird die sogenannte Verblisterung bezeichnet, indem Tabletten, Kapseln und Dragees durch digitale Anbindung an die Patientenakte automatisch für jeden Patienten individuell in hoher Geschwindigkeit in kleine Folienbeutel verpackt, beschriftet und zugeordnet werden. Als Alternative zur traditionellen Stationsversorgung wird Unit-Dose zunehmend in Konzepte zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit im klinischen Bereich aufgenommen, insbesondere mit der Einführung elektronischer Verordnung und digitaler Patientenakten. Tatsächlich ist eine zentral über die Klinikapotheke gesteuerte Unit-Dose-Versorgung deutschlandweit jedoch erst in wenigen Krankenhäusern etabliert. Als Gesamtlösung aus elektronischer Verschreibung, Dosier- und Interaktionsprüfungen durch Stationsapothekerinnen und Stationsapotheker, automatisierter patientenbezogener Kommissionierung von Einzeldosen und IT-gestützter Verabreichungsdokumentation bietet sie bei entsprechender Ablauforganisation nachweislich Vorteile hinsichtlich der Arzneimittel- und Patientensicherheit, der Verbesserung von medikamentösen Therapien, Transparenz von Fallkosten und einer möglichen Senkung des Arzneimittelbudgets. Am HDZ NRW zieht man in Erwägung, eine Medikamentenversorgung nach Unit-Dose-Prinzip zukünftig auch auf andere von der Zentralapotheke mitversorgte Kliniken und Einrichtungen auszuweiten.

 

Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
Fax 05731 97-2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de
www.hdz-nrw.de

Die Stationsapothekerinnen Ilona Janzen, Franziska Binder und Vanessa Pilgrim (v.l.) nehmen den Automaten in Betrieb (Foto: Miriam Görmann).

Informationsdienst Wissenschaft

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