Bad Oeynhausen,
Auszeichnung für Pflegewissenschaftlerin Franziska Wefer vom HDZ NRW
Zu den höchstbewerteten wissenschaftlichen Forschungsarbeiten auf dem europäischen Fachkongress Euro Heart Care in Dublin zählte eine Studie von Franziska Wefer (31) vom Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. Die Pflegewissenschaftlerin, die seit September vergangenen Jahres in der Stabsstelle Pflegeentwicklung am HDZ arbeitet, hat das Durstgefühl von Patienten untersucht, die unter einer chronischen Herzschwäche (Herzinsuffizienz) leiden.
Die in Dublin vorgestellte Präsentation beruht auf ihrer Masterarbeit, in der Franziska Wefer 84 stationär aufgenommene Patienten befragt und festgestellt hat, dass der Durst für mehr als die Hälfte der Herzpatienten (61 Prozent) als sehr belastend wahrgenommen wird. Zugleich ist die Einschätzung dieser Wahrnehmung für das Pflegefachpersonal aufgrund verschiedenster Faktoren besonders schwierig. „Zum einen wissen wir, dass bestimmte Medikamente, vor allem sogenannte Diuretika, zu Durst führen können“, sagt Franziska Wefer. „Zum anderen wird der Durst je nach Tageszeit, Alter oder Stressfaktoren individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen.“ Auch die ärztliche Anordnung, aufgrund der verminderten Herzpumpleistung eine strikte tägliche Trinkdosis nicht zu überschreiten, um zusätzliche Wassereinlagerungen im Körper zu vermeiden, könne bereits Durst auslösen.
Was die Beurteilung von Durstgefühl angehe, sei man international schon weiter, betont Wefer, die sich bei ihrer Befragungsskala an einer englischsprachigen Skala orientiert hat. „Wichtig war es mir, die Wahrnehmung auf einen so bedeutsamen Belastungsfaktor zu schärfen. Ein nächster Schritt wäre es, medizinisch-pflegerische Maßnahmen zu entwickeln, die das Durstgefühl besser als bisher mindern könnten.“
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