Ausstellung vom 14. Dezember 2011 - 31. März 2012
Das Werk von Anton Fuchs beschreibt das Leben in einfachster Form. Ob es sich um seine Bronzen, Köpfe, Spachtelarbeiten oder aber um den Werkzyklus "Schwarzes Gold" handelt, immer geht es um Verbindungen und die Beziehung allen Seins.
Aktion und Reaktion wirken so als Gedankenspiele, umgesetzt in abstrakter Form.
Ob Mensch, Tier, Natur – im Dasein sind alle eng miteinander verbunden, zugleich voneinander abhängig, jedes Handeln hat eine, wenn auch indirekte Auswirkung.
Respektvolles Handeln und "Behandeln" macht die Steigerung der Ehrfurcht unnötig.
Die immer wieder verwendete Theorie von Edward N. Lorenz*, die Wetterphänomene als Beispiel für den Schmetterlingseffekt nutzt, ist das immerwährende Thema von Anton Fuchs. Er setzt die These derart um: Die Ausdrucksform kann beliebig sein, der Inhalt bleibt konstant.
Der respektvolle Umgang mit Lebewesen und Ressourcen ist das Leitmotiv seines Schaffens. Man könnte auch sagen: Anton Fuchs ist der Meister des künstlerischen Recyclings. Goldene Verläufe und Flecken auf schwarzem Hintergrund, dazu Furchen, undefinierbare Strukturen und Knubbel, die zum Anfassen verleiten. Im Zyklus „Schwarzes Gold“ vereinigt Fuchs mal Wachs, mal ein Erdölgemisch mit Gold, manches Mal kommt ein Flammenwerfer zum Einsatz, ein anderes Mal formt er aus Recycling-Resten und Öl erschreckende Skulpturen.
Die Arbeiten der hier gezeigten Retrospektive spiegeln einen Querschnitt der letzten 20 Jahre wider und zeigen die verschiedenen Phasen seiner künstlerischen Entwicklung. Anton Fuchs, gebürtiger Kölner, hat vor seinem Schaffen an der Kunstakademie Düsseldorf und der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln u.a. als Stuckateur und Schreiner gearbeitet.
Einige Worte noch zur Verwendung der Farbe. Anton Fuchs bringt Farben zusammen, die laut der harmonischen Farbenlehre eigentlich nicht zusammengehören. Mit dem Spachtel wird die Farbe übereinandergelegt und mit einander verwoben.
Das Ergebnis ist ungewohnt, originell, es enthüllt nicht Sichtbares und beschreibt damit Gedanken und Emotionen. Die Bilder halten den intuitiven Moment des Zufallsprinzips auf der Leinwand fest und bieten eine Flucht aus dem sachlichen, nüchternen Alltag.
Aber natürlich ist, obschon die Bilder gefühlsintensiv wirken, bei jedem Rezipienten das Empfinden verschieden. Und somit liegt das Objekt einmal mehr im Auge des Betrachters.