Nach einer Koronar- oder Klappenoperation werden die Patienten des Herz- und Diabeteszentrums weiterhin betreuterHegres. Wie allgemein bekannt ist, fördern stationäre Rehabilitationsmaßnahmen nach operativen Eingriffen den Genesungsprozess. Diese stationären Rehabilitationsmaßnahmen tragen dessen ungeachtet aber auch zum Kostendruck im deutschen Gesundheitssystem bei. Eine neue Chance der Nachbehandlung für Patienten nach Herzinfarkt oder Herzoperation ist die ambulante telemedizinisch gestützte Rehabilitation. Dieses Rehakonzept wurde bereits in der Pilotstudie „NOPT“ erfolgreich erprobt. Im Rahmen des AUTARK-Programms wird es seit Juni 2005 am HDZ als ergänzende Alternative zur stationären Rehabilitation eingesetzt, die nur 50% der Patienten mit Indikation zur Rehabilitation überhaupt wahrnehmen.
Seit Juni 2005 haben an der telemedizinisch betreuten ambulanten Rehabilitation 341 Patienten und Patientinnen (286 männlich, 55 weiblich) teilgenommen. Die Teilnehmer wurden über einen Zeitraum von drei Monaten betreut. Als Untersuchungsparameter dienten Lebensqualität (SF-36), körperliche Leistungsfähigkeit mittels Ergometrie und Patientenzufriedenheit mit dieser Form der Rehabilitation. Dieses Programm beinhaltet eine integrierte Versorgungsstruktur mit aktivem Einschluss der niedergelassenen Kardiologen und Hausärzte.
Die Patienten konnten drei Monate nach dem Eingriff ihre maximale Belastungsfrequenz um circa 16% steigern. Die allgemeine Ruheherzfrequenz konnte durch das häusliche Training von 81 auf 74 S/min. reduziert werden. Besonders die Integration des Rehabilitationsprogramms in das häusliche Umfeld bietet nach Einschätzung der Patienten eine große Hilfestellung, um schneller in den Lebensalltag zurückkehren zu können. Dabei wird die telemedizinische Überwachung von den Patienten als wichtiges Instrument für ein hohes Sicherheitsgefühl geschätzt.
Die körperliche Leistungsfähigkeit wird durch eine telemedizinisch betreute ambulante Rehabilitation ebenso wie bei einer stationären Rehabilitation gesteigert und zudem die Lebensqualität erhöht. Gleichzeitig ist die telemedizinisch betreute ambulante Rehabilitation sicher und im Vergleich zur stationären Rehabilitation kostengünstiger. Diese Ergebnisse der vorhergegangenen Pilotstudie zeigen, dass der Aufbau einer ambulanten Anschlussheilbehandlung eine positive Ergänzung zur bestehenden stationären Rehabilitation darstellen kann.
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Bastian Grube