Mit der Studie ESCAT II, in der alle Patienten das INR-Selbstmanagement durchführen, wurde erstmals ein so genannter LOW-DOSE Therapiebereich geprüft. Die Zwischenauswertung der Studie ESCAT II hat ergeben, dass alle Patienten ihre Therapiebereiche sehr gut einhalten können. Mit diesen exzellenten Ergebnissen war es möglich, die Komplikationsraten der LOW-DOSE Gruppe um mehr als die Hälfte im Vergleich zu ESCAT I nochmals zu reduzieren. Diese überzeugenden Ergebnisse von ESCAT II sind die Legitimation mit ESCAT III zu beginnen. Mit ESCAT III wird ein neues, niedriges Antikoagulationsschema nach mechanischem Herzklappenersatz erprobt. Neben der Reduktion des INR-Therapiefensters soll mit einem Zielwert gearbeitet werden.
Ziele und Fragestellungen von ESCAT III
- Ist eine weitere Optimierung der Therapiecompliance zwischen einer Low-Dose Antikoagulation und einer Very-Low-Dose Antikoagulation möglich ?
- Lässt sich unter Anwendung des Very-Low-Dose Therapieschema eine weitere Verbesserung der Lebensqualität im Vergleich zum Low-Dose Therapieschema erreichen?
- Gibt es eine weitere Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes der Patienten in Bezug auf den HLOC Fragebogen sowie des klappenspezifischen Gesundheitszustand nach dem ESCAT Fragebogen durch Very-Low-Dose Antikoagulation?
- Ist eine Einführung einer Very-Low-Dose Antikoagulation ohne signifikante Erhöhung der in ESCAT III erreichten Thrombemolierate von 0,21 % pro Patientenjahr möglich?
Studiendesign
Die Studie ESCAT III wurde 2005 als prospektive randomisierte multizentrische Studie gestartet, mit den Klappen St Jude Medical (bileaflet). Das INR-Selbstmanagement wird mit Hilfe des Antikoagulationsmonitors CoaguChek-XS der Firma Roche® Diagnostics Deutschland GmbH durchgeführt.
Für die Studie waren 1.800 Patienten vorgesehen, wobei jeweils die Antikoagulationsgruppe und der INR-Bestimmungshäufigkeit randomisiert vergeben wurden, so dass eine Patientenverteilung erreicht wurde, wie in der Grafik dargestellt ist.
Der ESCAT III Klinikverbund
Die Studie ESCAT III ist als multizentrische Studie mit insgesamt 8 Kliniken konzipiert.
5 Kliniken aus Deutschland (Bad Oeynhausen, Ludwigshafen, Lahr, Kiel, Magdeburg) und 2 Kliniken aus Italien (Catanzaro, Rom).
Ansprechpartner
Otto Wagner, Dipl.-Ing., Dipl.-Sportwiss.