Aus dem Leben - Patienten berichten über ihren Umgang mit Krankheiten und Erfahrung mit der Klinik für Kardiologie.
Einige Wochen Bangladesch
Die 92-jährige Lieselotte Rödel ist nach wenigen Minuten außer Atem, häufig erfasst sie ein Schwindel. Ihre Aortenklappe ist stark verkalkt, sie braucht eine neue. Nur gut eine Stunde dauert der Eingriff. Nun ist sie wieder fit für ihre Hobbys. Sie spielt Orgel, gibt sogar Konzerte und übt täglich auf einer ihrer drei Gitarren. Gelegentlich bekommt sie einen Anruf von der kleinen Elisa aus Bangladesch. Das hellt für Wochen ihre Stimmung auf.
Ein Gefühl von Watte
Mit einem extrem hohen Blutdruck von zeitweilig 280:180 mmHg hat´Karola Söfker keine guten Lebensperspektiven. Alle ihr verabreichten blutdrucksenkenden Mittel wirken nicht. Nach Hörsturz, Augeninfarkt und Schlaganfall wird ihr im HDZ NRW an der Schlagader ein Schrittmacher implantiert, der den Blutdruck reguliert. Seither liegen ihre Werte im Normbereich.
"Ich liege gerade auf dem Kathetertisch"
Seit 25 Jahren pflegt Jörg Plaßmeier im HDZ NRW transplantierte Patienten. Anfang 2014 macht er selbst eine „Grenzerfahrung“. Er erleidet während der Arbeit einen Herzinfarkt. Innerhalb weniger Minuten wird er im Katheterlabor der Kardiologischen Klinik behandelt. In der rechten Koronararterie müssen ihm fünf Stents eingesetzt werden. Dank des schnellen Eingriffs trug er keine Folgeschäden davon.
Der Friseur und die Mahnung
Karl Kandler ist ein Arbeitstier, auch mit seinen 69 Jahren denkt er nicht an Ruhestand - trotz Herzinfarkt, jahrelangen Rhythmusstörungen und diversen Eingriffen nach Verschlüssen an den Herzkranzgefäßen und den Beinarterien. Den Ärzten im HDZ NRW gelingt es immer wieder, den Dauerpatienten so zu therapieren, dass er weiterhin beruflich aktiv sein kann.
Ein Appell der inneren Stimme
Thomas Brauer erleidet auf der Autobahn am Steuer seines Lastwagens einen Herzinfarkt. Mit letzter Kraft erreicht er einen Parkplatz. Eine langwierige Therapie steht ihm nun bevor. Der 48-Jährige hat mehrere Engpässe an den Herzkranzgefäßen und einen über zehn Zentimeter langen Verschluss in der rechten Beinarterie. Das erfordert einen komplizierten Eingriff.