Die Aortenklappenstenose ist der häufigste Herzklappenfehler. Hierbei ist die Aortenklappe verengt und behindert den Blutstrom aus dem Herzen. Bei hochgradiger Verengung kommt es daher zu Atemnot und gelegentlich zu Brustschmerzen (wie bei Herzinfarktpatienten). Hinzu können Schwindelanfälle und sogar kurzzeitige Bewusstseinsverluste kommen, wenn nicht ausreichend sauerstoffreiches Blut in das Gehirn gelangt. Die Verengung kann durch eine Herzultraschalluntersuchung entdeckt und ausgemessen werden.

Ersatz der Aortenklappe durch eine Prothese

Die Aortenklappenstenose entsteht am häufigsten durch Verschleißprozesse, welche zur Verkalkung der Klappe im höheren Alter führen. Andere Ursachen wie rheumatisches Fieber (selten in Deutschland) oder Infektion der Klappe (Endokarditis) können zu Vernarbungen an der Aortenklappe führen und ebenso eine Aortenklappenstenose verursachen.

Die angeborene Aortenklappenstenose ist weit seltener. Meist besteht hierbei eine bikuspide Aortenklappe, d.h. diese Klappen haben nur zwei anstatt der normalerweise drei halbmondförmigen Taschen. Dies führt oft bereits im jüngeren Alter zu Beschwerden.

Es gibt keine medikamentöse Therapie der Aortenklappenstenose. Eine hochgradig verengte Aortenklappe muss daher entweder operativ durch biologische oder mechanische Herzklappenprothesen ersetzt oder durch das TAVI-Verfahren mittels Katheter eingesetzt werden. Die Durchführung der Operation kann mittels konventioneller oder minimalinvasiver Operationsmethoden erfolgen. Die Expertinnen und Experten der Herzchirurgie und Kardiologie wählen den jeweiligen Klappentyp und die Methode nach sorgfältiger Beratung gemeinsam mit den Betroffenen aus.

Operativer Aortenklappenersatz

Konventioneller Aortenklappenersatz

Sternotomie des Brustkorbs

Bei der konventionellen Operation wird das Brustbein der Länge nach durchtrennt. Der Patient wird an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, um das Herz für den Eingriff stillzulegen. Darauf wird die Hauptschlagader (Aorta) geöffnet und die erkrankte Herzklappe herausgetrennt. Die gewählte Herzklappenprothese wird eingenäht und die Hauptschlagader wieder verschlossen. Die Herz-Lungen-Maschine wird anschließend abgehängt.

Minimalinvasiver Aortenklappenersatz

Bei der Ministernotomie wird nur die obere Hälfte des Brustbeins geöffnet.

Bei der minimalinvasiven Operationsmethode wird das Brustbein nicht oder nur teilweise durchtrennt. Es gibt die Möglichkeit, nur die obere Hälfte des Brustbeins zu öffnen und die Klappe klassisch mit Anschluss an die Herz-Lungen-Maschine zu ersetzen.

Daneben gibt es die kathetergestützten Verfahren, bei denen dem Patienten eine biologische Herzklappenprothese über die Leiste oder einen kleinen Schnitt an der linken Brustwand eingesetzt wird.

Informationsfilm Teil 2: Rekonstruktion und Ersatz der Aortenklappe

Volle Leistung für das Herz

Informationsfilm Teil 2
Rekonstruktion und Ersatz der Aortenklappe

Kathetergestützter Aortenklappenersatz

Kathetergestützte Aortenklappenimplantation (TAVI)

Die TAVI-Prothese wird an die Stelle der kranken Aortenklappe gesetzt.

Bei dem TAVI Eingriff wird eine kleingefaltete biologische Klappenprothese kathetergestützt an die Stelle der kranken Aortenklappe eingesetzt. Durch Öffnen der Prothese wird die eigene Aortenklappe an die Wand gedrückt und die TAVI-Prothese im Klappenkalk verankert.

Weitere Informationen zum TAVI-Verfahren am HDZ NRW

Informationsfilm Teil 5: Das TAVI-Verfahren am Herz- und Diabeteszentrum NRW

Volle Leistung für das Herz

Patientenfilm Teil 5 

Das TAVI-Verfahren am Herz- und Diabeteszentrum NRW

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