Jede Operation am Herzen ist ein Eingriff in die somatische, psychische und soziale Integrität eines Patienten. Mit der Tragweite der Erkrankung sowie der Komplexität des geplanten Eingriffs wächst das Ausmaß der Belastung für den einzelnen.
Vor der Operation
Eine Operation am Herzen kann also eine besondere Herausforderung darstellen.
- Todesängste
- Kontrollverlustängste (Narkose, Operation, Chirurgen)
- Angst vor Schmerzen/Komplikationen
- Angst vor dem Setting Krankenhaus
- Depressionen
Ein erhöher Distress ist mit erhöhter Morbidität und Mortalität assoziiert und birgt somit ein zusätzliches Risiko.
Nach der Operation
Postoperativ können folgende psychische Störungen auftreten:
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Schlafstörungen
- Schmerzen
- Reaktive Depressionen
- Postoperatives Delir
- Fatigue
- Organisch bedingte psychische Störungen
Um sowohl unsere Patienten in ihrer subjektiven emotionalen Belastung ernst zu nehmen und explizit Patienten mit einem erhöhten psychischen Risiko professionell zu therapieren, bieten wir unseren Patienten eine psychologische Behandlung während des stationären Aufenthalts an.
Welche Patienten werden psychologisch unterstützt?
Die psychologische Behandlung erfolgt stets auf freiwilliger Basis und mit dem Einverständnis des Patienten. Dabei können die Patienten selbst oder Angehörige den Wunsch nach einem Gespräch äußern. Daneben weist ärztliches oder pflegerisches Personal auf eine mögliche Indikation beim Patienten hin. Auch wissenschaftliche Tests (Screeningverfahren) liefern Hinweise für einen möglichen Bedarf an psychologischer Begleitung.
Schweigepflicht, Freiwilligkeit und Angebotscharakter sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine psychologische Mitbehandlung.