Bad Oeynhausen,
Die Überlegungen des Klinikums Bielefeld und des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, zur Schaffung einer herzchirurgischen Dependance des HDZ NRW auf dem Gelände des Klinikums Bielefeld Mitte sind sehr frühzeitig öffentlich geworden, noch bevor eine abschließende Bewertung des Projekts möglich war. Im HDZ NRW wurde das Vorhaben zwischenzeitlich mit großer Sorgfalt geprüft.
Detaillierte wirtschaftliche Analysen sowie zahlreiche Gespräche mit den Krankenhäusern der Region sowie auch mit den Zuständigen im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA) haben letztendlich ein vollständiges Bild ergeben. In Konsequenz wird ein Antrag auf Bettenausweisung herzchirurgischer Betten am Standort Bielefeld im Rahmen eines Regionalen Planungskonzepts gegenüber den Krankenkassen und der Bezirksregierung bis auf weiteres zurückgestellt.
"Das HDZ NRW steht für eine gut vernetzte kardiologisch-herzchirurgische Versorgung in Ostwestfalen-Lippe und NRW auf höchstem medizinischen Niveau", betont Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack. "Ein Antrag für eine Dependance in Bielefeld, verbunden mit einer Ausweitung der Kapazitäten, macht aus unserer Sicht letztlich nur dann Sinn, wenn das Konzept regional getragen wird, im Einklang mit der Krankenhausplanung des Landes NRW steht und natürlich auch wirtschaftlich tragfähig ist."
Mitausschlaggebend für die wirtschaftliche Bewertung waren auch die jüngsten Vorgaben des Krankenhausstrukturgesetzes vom Januar 2016, deren negative Auswirkungen jetzt einschätzbar sind. Darin geht es unter dem Stichwort "Fixkostendegressionsabschlag" um die finanziellen Abschläge auf sogenannte zusätzliche Leistungen. Aufgrund der langdauernden Detailregelungen, die erst im vierten Quartal 2016 Klarheit zu den tatsächlich auf die Krankenhäuser zukommenden Effekte schafften, war erst seit Ende des Jahres eine seriöse finanzielle Bewertung des Vorhabens möglich.
Zusätzlich zu den erheblichen finanziellen Belastungen, die sich während der Anfangsphase durch die neuen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen ergeben, ist eine Mindestgröße der neuen Einheit für die Wirtschaftlichkeit essentiell. Diese ist nur durch Unterstützung der umliegenden Partner darstellbar.
Auch aus krankenhausplanerischer Sicht sei die Region bereits heute gut versorgt. Insofern scheint aus Sicht des HDZ NRW eine herzchirurgische Dependance in Bielefeld aller Voraussicht nach unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht genehmigungsfähig.
Es gelte nun, in konstruktiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit gemeinsam mit allen regionalen Akteuren in den kommenden Monaten unter dem Stichwort "Kardio-Kompetenznetz OWL" ein gemeinsames Konzept zu entwickeln, um die Versorgung herzkranker Menschen in der Region weiter zu verbessern.
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Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 14.700 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten vier Universitätskliniken und Institute seit mehr als 30 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.
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