Bad Oeynhausen,
„Helden gesucht“ lautete das Motto des diesjährigen Neujahrsempfangs, den das Herz- und Diabeteszentrum NRW mit 500 Gästen im Theater im Park in Bad Oeynhausen feierte und der mit Beethovens Frühlingssonate begann, die Dr. Tomasz Gilis-Januszewski (Flügel), Oberarzt der Herzchirurgie, und Janusz Bulka (Violine) präsentierten.
Gesucht waren vor allem die Helden des Alltags, aber natürlich auch Mitarbeiter, Ärzte und Pflegekräfte des Klinikums. Für Prof. Dr. Jan Gummert, Ärztlicher Direktor des Zentrums und Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, gab es im vergangenen Jahr hervorragende Entwicklungen im HDZ NRW. „Wir haben so viele Herzen transplantiert wie seit 23 Jahren nicht mehr.“ Insgesamt waren es 89 Herztransplantationen. Hinzu kommen neun Lungentransplantationen und eine sehr seltene Herz-Lungen-Transplantation.
Besonders erfreulich sei auch die konsequente Ausrichtung der Herzklappentherapie auf Interdisziplinarität: „Das TAVI-Team, geleitet von Frau Prof. Rudolph (Kardiologie) und Frau Prof. Bleiziffer (Herzchirurgie) hat inzwischen auch europaweit für Furore gesorgt.“ Insgesamt seien alle Fachbereiche am HDZ noch näher als bisher zusammengerückt. Das belege ein Filmbeitrag, der international große Beachtung fand, ebenso wie das erste Nordwestdeutsche Symposium für Herz und Diabetes, das trotz sehr kurzer Vorbereitungszeit über 400 Teilnehmer verzeichnet habe und in diesem Jahr fortgesetzt werde.
Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack setzte sich anschließend mit der Themenoffensive des Bundesgesundheitsministers auseinander. Insbesondere die Einführung von Pflegepersonaluntergrenzen generiere hier einen Effekt, der für ganz Deutschland nicht nur einen fortgesetzten massiven Mehrbedarf an Pflegekräften zur Folge habe. In einer Situation, in der Deutschland an vielen Stellen die Fachkräfte ausgehen, berge das neue Konzept noch dazu die große Gefahr, dass sich die Pflege eben nicht dorthin orientiere, wo es um eine langfristige Stabilisation der Krankenhauslandschaft gehe, sondern dorthin, wo plötzlich deutlich mehr Personal eingesetzt werden müsse, die Arbeit aber nicht gleichzeitig mehr werde.
Mit einem insgesamt positiven Jahresergebnis, das die Planungen für das Jahr 2019 übertroffen habe, richte man im gerade begonnenen Jahr 2020 den Blick auf folgende Vorhaben:
- Im Diabeteszentrum wird eine neu renovierte Station in Betrieb genommen.
- Zwei zusätzliche HybridOP-Säle werden eingerichtet.
- Sämtliche Herzkatheterlabor in der Kardiologie, Elektrophysiologie und Kinderkardiologie werden auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
- In der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie wird ein zweites Herzkatheterlabor in Betrieb genommen.
Um in den künftigen neuen Infrastrukturen noch mehr Patienten versorgen zu können, würden zusätzliche Mitarbeiter benötigt, setzte Dr. Karin Overlack fort, die ihre Rede mit einem Dank an die Mitarbeiter schloss.
Als „echte Typen“ traten danach die „Springmäuse“ auf. Das bekannte Kölner Ensemble in der Besetzung Vera Passy, Gilly Alfeo und Norbert Frieling sorgte anschließend mit klassischem Improvisationstheater erster Güte für viele Lachtränen. Denn auf der Suche nach den wahren Helden des Abends schlug die gekonnte Situationskomik sowohl auf der Bühne als auch im Publikum vielfach und vor allem für manch einen Gast völlig unerwartet zu.
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