Bad Oeynhausen,
Ebenso humorvolle wie feinsinnige Wege, die jedermann unvermeidlich ins Glück führen, zeigte Festredner Dr. Manfred Lütz vor 500 Gästen auf. Mit Jazz- und Swingtönen rundete die Band Blue Temptation den Neujahrsempfang des HDZ NRW musikalisch ab.
Glückssuchern riet der bekannte Buchautor, Psychiater, Psychotherapeut, römisch-katholische Theologe, Vatikanberater und Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln dringend von handelsüblichen Ratgebern ab. „Glück ist nicht machbar, und Erfolg ist nicht wichtig.“ Glück sei vielmehr eine ganz individuelle Erfahrung. Auf höchst unterhaltsame Weise zog Lütz seine Zuhörer mit Anekdoten und Skurrilitäten in den Bann und plädierte dafür, Vergleiche und Bewertungen zu meiden, um dafür umso öfter einmal die Blickrichtung zu wechseln.
„Dass die Gesundheit das höchste Gut sein soll, klingt absurd für Menschen mit chronischen oder angeborenen Erkrankungen.“ Umso befreiender wirkt es dann, wenn der Rheinländer Absurditäten im Alltag hinterfragt. Dann geht es um lustige Sinnfragen bei Blindenschrift im Parkhaus, pubertierenden Töchtern oder Stillratgebern für Männer. Gekonnt serviert Lütz seinem lachenden Publikum damit einen Glücksmoment nach dem anderen – und muss offen zugeben, dass er in Ostwestfalen gar nicht damit gerechnet habe, auf soviel Humor zu treffen.
Ein bewegtes Jahr
Wahre Glücksgriffe habe dagegen das HDZ bei der Besetzung von drei Chefarztpositionen getan, betonte der Ärztliche Direktor des Zentrums, Prof. Dr. Jan Gummert, in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr. Die medizinische Strategie des Spezialklinikums, Patienten über Fachabteilungsgrenzen hinaus je nach ihrer individuellen Erkrankung zu begleiten, beraten und versorgen, habe bei der Auswahl der Kandidaten eine wichtige Rolle gespielt. Professor Dr. Vera von Dossow hat zum 1.März 2018 ihren Dienst in der Anästhesiologie angetreten, Professor Dr. Volker Rudolph hat am 15.August 2018 seinen Dienst in der allgemeinen und interventionellen Kardiologie angetreten und Prof. Dr. Philipp Sommer ist als vorletzter im Bunde am 1. November 2018 als Chef der Rhythmologie gestartet.
Wegweisende Änderungen gab es auch in der Pflege. Hier hat das HDZ mit Christian Siegling erstmals die Position eines Pflegedirektors besetzt und damit die Pflege als eigenständige Säule im HDZ NRW etabliert.
Ein Jahr der Hoffnung war 2018 auch für die Transplantationsmedizin. In Deutschland ist die Zahl der Organspender deutlich angestiegen, 315 Herztransplantationen konnten in Deutschland durchgeführt werden. „Im HDZ wurden 81 Herztransplantation, eine Steigerung um 13 Prozent, sowie zehn Lungentransplantationen durchgeführt“, berichtete Gummert, der sich für 2019 mehr Mut für überparteiische Lösungen in der Diskussion um den Organspendemangel wünscht. „Mit Spannung warte ich auf weitere Reaktionen der Politik zur Widerspruchslösung.“
Dass Vieles auch schwierig war für das HDZ NRW, betonte Dr. Karin Overlack in ihrer Neujahrsansprache. Das habe jedoch keineswegs an der Hitze des Sommers oder der Parkplatzsituation gelegen, sondern sei dem mannigfaltigen Veränderungsprozess geschuldet, den das Klinikum über die Besetzung vakanter Führungspositionen hinaus gestartet habe. Zudem sei ein Grundpfeiler des medizinischen Leistungsspektrums, nämlich die enge Zusammenarbeit mit dem städtischen Krankenhaus, durch die im Sommer aufgeworfene Fragestellung zur künftigen Versorgung am Standort Bad Oeynhausen erschüttert worden. „Wenn Geburtshilfe, Gefäßchirurgie und Lungenheilkunde plötzlich zu verschwinden drohen, dann ist die Handlungsfähigkeit des HDZ an ganz essenziellen Stellen tatsächlich massiv bedroht.“
Pünktlich zum Jahreswechsel stimmen die jüngsten Nachrichten dann aber doch zufrieden. Die Harmonie der neuen Einheiten sei im HDZ deutlich spürbar, das Jahresergebnis falle besser aus als geplant. Dr. Overlack schloss ihr Resümee mit einem herzlichen Dankeschön an ihre Mitarbeiter, die die notwendigen Veränderungen mitgetragen haben, im Team Unglaubliches leisteten und dabei niemals das Wohl der Patienten aus den Augen verlören – und schloss dabei ausdrücklich die zahlreichen Mitarbeiter ein, die hinter den Kulissen der Medizin in der Verwaltung tätig sind. „Ohne Ihre Professionalität wäre eine solche positive Entwicklung unserer Vision einer Medizin von morgen gar nicht möglich gewesen.“
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