Koronarchirurgie

  • Die GOBCAPE-Studie, eine groß-angelegte deutschlandweite Multicenterstudie, untersucht, ob bei Patienten mit Vollendung des 75. Lebensjahres die koronare Bypassoperation ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine der konventionellen Bypassoperation unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine in Bezug auf Komplikationen während und nach der Operation überlegen ist.
  • Bei der CRISP-Studie, einer internationalen Multicenterstudie,wird eine ähnliche Fragestellung wie bei GOBCAPE bearbeitet, wobei jedoch bereits Patienten ab einem Alter von 65 Jahren in die Studie eingeschlossen werden.
  • In der 3CAB-Studie haben wir die off-pump Chirurgie, die konventionelle Methode mittels Herz-Lungen-Maschine sowie die Pumpen-unterstützten Bypass-Operation am schlagenden Herzen miteinander verglichen. Die Komplikationsraten während des stationären Aufenthalts sowie die 30-Tage Letalität unterschieden sich zwischen den 3 Verfahren nicht.
  • In einer anderen Untersuchung bei 788 Bypass-Patienten konnten wir zeigen, dass die Clampless-off-pump-Technik, bei der die Manipulationen an der Aorta durch Verzicht auf deren Klemmen minimiert wird, im Vergleich zur konventionellen Methode mittels Herz-Lungen-Maschine die Letalität, Schlaganfallrate und andere Komplikationen reduziert.
  • Die LEE GOO-Studie ist eine randomisierte klinische Vergleichsstudie, bei der ein interner Gefäßverschluss gegenüber einem traditionellen Gefäßverschluss getestet wird. Hierbei wird im Rahmen einer Bypass-Operation ein weiches Gel verwendet, das anstelle von Klammern, Kunststoffeinsatz und Schlingen eingesetzt wird und die Gefäßanbindung ans schlagende Herz gewährleistet indem mit einem Stöpsel die Arterie vorübergehend verstopft wird.
  • Die EXCEL-Studie ist eine internationale Multicenterstudie bei der nachgewiesen werden soll, dass die Verwendung eines Everolimus-freisetzenden Stents im Vergleich zu einer Bypassoperation zu gleichwertigen oder besseren Ergebnissen in Bezug auf Gesamtmortalität, Herzinfarkt und Schlaganfall innerhalb von 3 Jahren nach dem Eingriff führt.
  • In die PERFECT-Studie werden Patienten mit Verengung der Koronararterien nach Herzinfarkt mit Indikation zur Bypass-Operation eingeschlossen. Es soll über die Messung der linksventrikulären Herzfunktion, gemessen im MRT, nachgewiesen werden, dass die Injektion von eigenen Knochenmarkstammzellen einen zusätzlichen positiven Funktionseffekt im Vergleich zur Bypass-Operation alleine bringt.
  • In der BYPASS-Studie wurde die psychologische Situation von Patienten mit herzchirurgischem Eingriff untersucht. Es wird deutlich, dass ängstliche und/oder depressive Patienten vor der Operation häufiger eine psychologische Betreuung als andere Patienten wünschen.

Klappenchirurgie

Die Transkatheter-basierte Aortenklappen-Implantation (TAVI) stellt für ältere Hochrisikopatienten eine Alternative zur konventionellen Klappenoperation dar. Durch TAVI ist die perioperative Morbidität und Mortalität deutlich reduziert.

  • Bei der JENAValve-Studie handelt es sich um eine Multicenterstudie zur Evaluierung der Sicherheit und Leistungsfähigkeit des transapikalen JenaValve AVR Systems. Die JenaValve Prothese ist eine biologische Aortenklappenprothese, die minimalinvasiv über einen transapikalen Zugang in das Herz eingeführt und über die degenerierte native Aortenklappe implantiert wird.
  • Bei der PREVAIL-Studie handelt es sich um eine klinische Studie zur Implantation einer Transkatheter-Aortenklappe der Fa. Edwards Lifesciences LLC. Auch hier soll die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Aortenklappen-Bioprothese untersucht werden.
  • In der LENA-Studie haben wir die Motive zur TAVI-Operation sowie die mentale Verfassung der Patienten untersucht. Bei ungefähr einem Drittel der Patienten kann die mentale Verfassung als depressiv bezeichnet werden. Gründe, weshalb sich Patienten für TAVI entscheiden sind u.a. die Vermeidung von Kurzatmigkeit und Pflegebedürftigkeit, der Lebenswille sowie Urlaubswunsch und Wunsch nach körperlicher Fitness.
  • In einer Pilotstudie testen wir die Wirksamkeit der perioperativen Gabe von Desmopressin nach Aortenklappenersatz bei Patienten mit Aortenklappenverengung und erworbener von Willebrand Erkrankung. Hintergrund der Studie ist, dass Patienten mit einer operationswürdigen Aortenklappenverengung infolge der pathologischen Strömung des Blutes häufig (ca. 40-60%) ein von Willebrand Syndrom (Mangel an dem von Willebrand Blutgerinnungsfaktor) entwickeln. Wir untersuchen den Effekt von Desmopressin auf die Blutungsmenge während der Operation, den Transfusionsbedarf von Blutprodukten und die Notwendigkeit zur erneuten Eröffnung des Brustkorbs.
  • Die Implantation einer mechanischen Herzklappe erfordert eine lebenslange medikamentöse Hemmung der Blutgerinnung mit Markumar, damit Thromboembolien wirksam vermieden werden. Im Rahmen mehrerer groß-angelegter ESACT-Studien haben wir nachgewiesen, dass im Rahmen des Selbstmanagements der oralen Antikoagulation nach Herzklappenersatz die notwendige Dosis an Markumar deutlich reduziert werden kann, ohne hierbei ein erhöhtes Thromboserisiko einzugehen.
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