Mit Schafpudeldame Anna verfolgt das Bad Oeynhausener Kinderherzzentrum den Ansatz einer tiergestützten Therapie. Ein solches Konzept, das den positiven Einfluss von Tieren nutzt, soll fortan im Zentrum für angeborene Herzfehler weiter ausgebaut werden. Ein Aquarium und ein Wasserschildkrötenhaus gibt es bereits.
Die drei Jahre alte, überaus freundliche Schafpudeldame heißt Anna. Gemeinsam mit ihrer Besitzerin Sabine Krenz hat sie eine einjährige Ausbildung als zertifiziertes „Besuchshunde-Team“ beim Europäischen Dachverband für tiergestützte Therapie (ESAAT) erfolgreich abgeschlossen. Natürlich dürfen Hunde nicht einfach so in ein Krankenhaus kommen. Als erste und einzige Begleithündin im HDZ NRW hat Anna dafür eine mit Geschäftsführung und Hygienebeauftragten abgestimmte Sondererlaubnis erhalten.
Sabine Krenz versteht ihren Einsatz mit Anna im HDZ NRW im Sinne eines pädagogisch arbeitendes Besuchshund-Teams. Sie erhebt nicht den Anspruch, therapeutisch tätig zu sein.
Dass Kinder sich besonders zu Tieren hingezogen fühlen und der Kontakt zu einem freundlichen Hund bzw. die Anwesenheit eines Hundes sich positiv auswirkt, ist wissenschaftlich belegt. Entsprechende Studien belegen einen dreifachen Effekt:
Physische Wirkung:
- Reduzierung des Blutdrucks und der Herzfrequenz (beruhigende Wirkung)
- Entspannung der Muskulatur
- Ausschüttung des Hormons Oxytocin
- Reduzierung von Angst, Stress, und Depressivität
Psychische Wirkung:
- Förderung von Vertrauen, Nähe, Geborgenheit, Zärtlichkeit, Trost, Ermutigung
- Stärkung des Selbstvertrauens
- Steigerung von Freude und Wohlbefinden
- Stressreduzierung
- Ablenkung vom Krankenhausalltag und den Auswirkungen der Krankheit, bessere Krankheitsverarbeitung, positive Unterstützung der oft langen Zeit des Klinikaufenthalts
- Förderung von Humor und weiteren positiven Emotionen
Soziale Wirkung:
- Förderung von Kommunikation und Interaktion
- Sozial-emotionale Interaktion mit dem Tier (beobachten, streicheln, kooperieren etc.)
- Förderung der Bereitschaft, sich zu öffnen und sich auf andere einzustellen
- Bewirken des Gefühls, gebraucht zu werden